GYNÄKOLOGIE

 

Die Gynäkologie hat sich in der Pferdepraxis zu einem der größten Gebiete entwickelt. Die Variationsbreiten in der Befruchtung der Stuten reicht von dem Natursprung durch den Hengst, über die künstliche Besamung mit Frischsperma oder mit Tiefgefriersperma bis sogar hin zum Embryotransfer vergleichbar mit den Vorgängen in der Humanmedizin.

Untersuchung vor der Befruchtung:

Mit den traditionsreichen Landgestüten und den unzähligen Privathengsthaltern in Deutschland und im Ausland erhält der Züchter eine riesige Auswahl an Hengsten, die zur künstlichen Besamung zur Verfügung stehen. Die Besamung im Natursprung bildet inzwischen den geringsten Anteil in Deutschland. Überwiegend werden v.a. in der Warmblutzucht die künstliche Besamung durchgeführt. Dazubeurteilt der Tierarzt mit Hilfe der rektalen Untersuchung und der rektalen Ultraschalluntersuchung die Follikelreifung auf den Eierstöcken und bestimmt damit in Verbindung mit den äußeren Rossesymptomen den richtigen Besamungszeitpunkt.

Untersuchung der Eierstöcke

Untersuchung in der Schwangerschaft:

Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke und der Gebärmutter exemplarisch von der Bauchhöhle aus betrachtet.

Der Züchter wählt den gewünschten Hengst aus und der Tierarzt bestellt dann zu gegebenen Zeitpunkt den entsprechenden Samen. Dieser wird per Kurier über Nacht geliefert und der Tierarzt besamt dann die Stute direkt in die Gebärmutter.

So wie der Hengst es auch täte, wenn er denn springen dürfte. Dieses Vorgehen birgt in sich eine ganze Reihe von Vorteilen. Zum einen kann ein Samenejakulat eines Hengstes im Schnitt für die Besamung von 12 Stuten verwendet werden.

Zum anderen können der Hengst und die Stute in ihren jeweiligen Ställen bleiben. Lange Transportwege entfallen also. So kann ein Hengst aus Schleswig-Holstein auf diesem Weg mit demselben Ejakulat eine Stute in München und eine auf Norderney befruchten.

Inzwischen ist auch durch die Herstellung von Tiefgefriersperma (TG-Samen) die internationale Befruchtung möglich, oder die Besamung mit Hengsten, die bereits verstorben sind, sofern zu Lebzeiten TG-Samen hergestellt wurde. Der TG-Samen ist ohne Weiteres 10 Jahre oder länger haltbar. Ab dem 18. Tag nach der Besamung kann per Ultraschall die Stute auf Trächtigkeit untersucht werden.

Trächtigkeitsuntersuchung am 20 Tag

Trächtigkeitsuntersuchung am 22 Tag